1. Schritt: Die Planung

Beim Anlegen eines Gemüsegartens muss man sich zunächst mit einigen zentralen Fragen auseinandersetzen.

  • Wie möchte man das Gemüse anbauen? In Form einer Misch- oder Permakultur oder doch in Form des Klassikers der „Beetmonokultur“?
  • Wie viel Zeit kann man in Anbau, Pflege, Ernte und Gemüseverwertung/Haltbarmachung investieren?
  • Wie groß soll bzw. kann der Garten werden?
  • Was will man anbauen?

Der Winter ist die ideale Jahreszeit um Antworten auf diese Fragen zu finden. Literatur findet man dabei in Buchhandlungen aber auch das Internet ist eine super Informationsquelle, vor allem wenn es um Erfahrungsberichte anderer Gärtner geht.

In welcher Form man sein Gemüse anbaut, ob als Beetmonokultur oder Mischkultur, hat weniger Einfluss auf die Zeit die man in den Garten investieren muss,  jedoch auf die Höhe der Erträge. Durch günstige Mischkulturen fördern sich Pflanzen gegenseitig im Wachstum und halten sich Schädlinge vom Hals. Vor allem die Mischkultur in Reihen ist dabei auch für Gartenanfänger gut geeignet. Wichtig dabei ist dass man bereits im Vorfeld auf dem Papier Beete einteilt und sich geeignete Pflanzenmischungen aus der Literatur sucht. Hierbei ist es auch wichtig sich über Pflanzen für eine etwaige Vor- oder Nachkultur Gedanken zu machen. Hauptkulturen sind Pflanzen, die das Beet die meiste Zeit beanspruchen wie z.B. Weißkohl, Mais, Zucchini. Damit das Beet vor dem Auspflanzen bzw. nach der Ernte nicht leer steht und es durch Wind und Regen zu Erosion kommt, kann man schnellwüchsige Arten wie Spinat oder Radieschen Als Vor- oder Nachkultur anpflanzen.

Die Zeit, welche fürs Gartln investiert werden kann, spielt eine sehr wichtige Rolle. Davon hängt nicht nur die Größe des Gartens ab, sondern auch welche Gemüse man anbaut. Da die Vorfreude über einen eigenen Garten vor allem zu Beginn groß ist, überschätzen sich viele Gärtner und pflanzen zu viel an. Dabei ist das Pflanzen/Säen, Gießen und Jäten der Pflanzen weniger aufwendig. Die Ernte und die Verwertung des Gemüses kann je nach Gemüse sehr wohl zeitintensiv sein. Auch die Bekämpfung von Schadinsekten kann, beispielsweise bei Schnecken, ebenfalls einiges an Zeit in Anspruch nehmen.

Das Tiroler Gartl nahm im Laufe des Winters Gestalt an. Das Gemüse soll in Form einer Mischkultur, Großteils in Reihen, erfolgen, und nach und nach sollen auch Aspekte der Permakultur mit einfließen. Die Vielfalt an Gemüse soll so groß als möglich sein, so dass es immer etwas zum Ernten gibt. Nur die Größe des Gartls war auf dem Papier schwer abzuschätzen. 50, 80 100 m²?! Auf dem Papier lässt sich eine solche Entscheidung schwer treffen. Die Größe wird somit wohl erst nach dem Umstechen im Frühjahr fest stehen.

Gartenplan
Übersicht über die Hauptkulturen der einzelnen Beete und deren Pflanzenzusammensetzung
  1. Schritt: Das Anlegen des Gartens

Um einen Garten in einer bestehenden Rasenfläche anzulegen, gilt es zunächst die Grasnarbe zu entfernen. Dies sollte man in der Regel im Herbst maschinell oder per Hand erledigen. Wer den Rasen per Hand entfernen möchte, sticht Rasenziegel in Form von 0.5 x 2 m mit dem Spaten aus und kann die Grassode runter ziehen. Dies erfordert einiges an Kraft. Die Grassoden könne anschließend mit den Wurzeln nach oben auf dem künftigen Garten bis zum Frühjahr liegen bleiben und anschließend untergegraben werden.

Eine weitere, kraftsparende Methode um Rasen zu entfernen ist ihn im Herbst mit Folie oder Karton (Lichtdicht sollte es sein) abzudecken und mit einigen Steinen zu beschweren. In diesem feuchten, dunklen Milieu stirbt der Rasen ab und man kann ihn im Frühjahr einfach untergraben.

Wer erst im Frühjahr einen Garten anlegt, kann dies ebenfalls machen. Dabei können die Grassoden mit den Wurzeln nach oben sehr tief vergraben werden. Besser ist es jedoch die Grassoden mit den Wurzeln nach oben getrennt auf einen Haufen zu stapeln und verrotten zu lassen. Damit hat man in den Beeten mit weniger Unkraut zu kämpfen wenn man das Gras zu wenig tief verbuddelt hat. Sobald die Grassoden verrottet sind, kann man die Erde wieder für den Garten verwenden. Das Tiroler Gartl wurde, aus Zeitgründen, erst im Frühjahr mit dieser Methode angelegt. Nachdem der Rasen entfernt wurde, wurde die Erde gründlich umgestochen und mit Komposterde versetzt um sie mit Nährstoffen anzureichern.

Jetzt steht dem Pflanzen und Säen nichts mehr im Weg!

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